Moorbachtal, 25 km, ach nein 27 km ....

Wir hatten es endlich geschafft, der dritte Anlauf in diesem Jahr und wir waren endlich alle Drei (Sechs) gemeinsam zu einem Ritt „angetreten“.

Als wir die Einfahrt passierten, eine abschüssige Wiese, die auf dem Weg zu unserem angewiesenen Standplatz selbst das Auto mit Allrad samt Hänger zum Rutschen brachte. Für den zweiten Pkw ohne diese Vorzüge sahen wir erst mal schwarz, aber dann ging es irgendwie doch und uns fiel ein Stein vom Herzen. Wie wir bei der Siegerehrung hörten, hatte sich auch der Veranstalter große Sorgen gemacht „ob das mal bei allen gut geht“.

Die Paddockwiese war ein wenig dürftig, sprich ziemlich runtergefressen. Auch wenn die Anlage wirklich schön ist und obendrein sehr komfortabel. Wenn man Dixi-Klos gewöhnt ist, weiß man die Vorteile einer „echten“ Toilette zu schätzen... Und auch wenn es geregnet hätte, der Himmel tat uns den Gefallen und es nieselte nur zeitweise ein bisschen, wir hätten nicht bibbernd auf die Nachuntersuchung und die Siegerehrung warten müssen. Trockene Plätzchen und gute Verpflegung gab es genug.

Nach reibungsloser Meldung und Voruntersuchung ging es dann endlich los.

Wir ritten zügig los, doch nach ca. 3 km verlor ein Pferd unserer kleinen Gruppe das erste Eisen. Wir ritten zu zweit ziemlich geknickt weiter.Ausgerechnet auf der ersten längeren Asphaltstrecke haben wir uns dann auch noch verritten, da die gelbe Sprühfarbe als Markierung doch zum Teil sehr spät zu sehen war. Die Wege waren nicht immer direkt am Anfang markiert. Nun ja irgendwann haben wir es gemerkt. Endlich im Wald angekommen haben wir dann erst mal ein bisschen Gas gemacht und kamen trotz längerer Strecken Asphalt mit 8 min unter der Zeit am Pausenplatz an. Hätten wir an der Vorbesprechung teilgenommen hätten wir gewusst, dass das nicht reichen würde. Dort hatte man, hörten wir später, verkündet, man müsse schon auf der ersten Strecke T4 reiten, da der Teil nach der Pause nur langsam zu bewältigen sei.

Ein großer Pausenplatz, alles gut organisiert. Auch die Pulswerte unserer Pferde waren prima. Die Dritte in unserer Gruppe hatte es, dank des schnellen Einsatzes des Schmiedes, auch geschafft einige Zeit später den Pausenplatz zu erreichen. Auf sie gewartet haben wir dann aber doch nicht. Denn das wir auf Asphalt (und davon gab es wieder genug, hatte ich auf der Karte gesehen), keine Zeit gutmachen könnten war uns klar. Nicht wirklich glücklich ritten wir also wieder zu zweit weiter. Die Strecke zog sich, Strasse und tiefer Matsch. Unsere Gesichter wurden immer länger und wir verloren Zeit. Irgendwann waren wir 12 min hinten. Jetzt ließen wir langsam gehen, war nun auch egal, dachten wir. Anderen Reiter(innen), die wir trafen ging es ebenso und keiner verstand so richtig warum. Am Ende 16 min Zeitüberschreitung. Da konnte ich mich auch über einen 40er Puls nach 10 min nicht mehr soo doll freuen. Auch die Dritte im Bunde kam nach einiger Zeit ins Ziel, am Ende war noch ein Eisen weg. Aber da war ihr Pferd nicht das Einzige. Der Schmied hatte wegen der Bodenverhältnisse mehr als viel zu tun und war die ganze Zeit als „Retter in der Not“ im Busch unterwegs.

Als wir beim Veranstalter nörgelten unsere Pferde seien Trab auf asphaltierten Straßen nicht gewöhnt (so daß wir dort hauptsächlich Schritt gegangen sind) und wenn wir gewusst hätten, daß statt der 3 oder 4 km mindestens das Doppelte zu reiten gewesen sind, hätten wir gar nicht erst teilgenommen, hieß es, es habe eben eine „kleine“ Streckenänderung gegeben und so schlimm sei das doch auch nicht. Nun ja...

Eine 3/4 Stunde später fand ich dann auch endlich den Grund für die Zeitüberschreitung raus: Die ursprüngliche Ausschreibung war von 25 km auf 27 km geändert worden. Warum uns das niemand gesagt hat, als ich bei unserer Ankunft an der Meldestelle nach irgendwelchen Besonderheiten fragte: ??? Also nur 4 min über der Zeit. Hätten wir das gewusst, hätten wir doch noch einen kleinen Endspurt hingelegt.

Die Hauptsache aber, unsere Pferde waren zwar müde, aber mit sich und der Welt zufrieden. Die Nachuntersuchung brachte leider das aus für unseren Nachzügler, da er wohl wegen des verlorenen Eisens ein wenig tickte. Die anderen Beiden hatten aber keine Probleme, auch wenn der Tierarzt meinte, ihre Beine seien doch recht müde.

Für uns reichte es  am Ende dann doch noch für eine gute Platzierung und trotz oder gerade wegen der  „stressigen“ Umstände bin ich froh, daß die Nerven meines „Arababers“ offensichtlich besser sind als meine Eigenen.

Ich hoffe, das war jetzt noch ein Rittbericht und kein Roman...

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